XXI – Untere Gaisenbergbastion

Diese Bastion war eins der stärksten Kernwerke der Hauptumwallung, das dreistöckige Reduit wurde als Defensivkaserne ähnlich den Reduits der Donaubastionen gebaut, allerdings wegen des Höhenunterschiedes in zwei Flügeln abgestuft. 1896 wurde auf den niedrigeren Flügel ein weiteres Stockwerk aufgesetzt. Weiter bestand sie aus Wallanlage, Escarpe und trockenem Graben, einer Secondeflanke an der linken und einer Doppelcaponniere an der rechten Schulter. In den Wallenden wurden jeweils Pulvermagazine eingebaut, im Saillant befanden sich Bonnetkasematte, Mörserbatterie und Bonnetbatterie, letztere beiden auf dem Wall. Die Bastion wurde zwischen 1897 und 1918 vom ersten Bataillon des Infanterieregiments Nr. 127 belegt, die Caponniere zwischen 1913 und 1918 von der 12. Kompanie des III. Bataillons. Die auch Gaisenbergkaserne genannte Bastion wurde nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst, und das Reduit wurde zum Wohngebäude. Während des Zweiten Weltkriegs brannte das 1896 aufgesetzte Stockwerk vollständig aus. 1956 wurden dort die letzten Bewohner der Wilhelmsburg untergebracht, da diese von der Bundeswehr genutzt werden sollte. 1960 wurde mit dem Abbruch der Bastion begonnen, um Platz für die Hochschule Ulm zu schaffen. Auf dem Gelände des Reduits befindet sich heute ein Parkplatz. Lediglich Teile des rechten Walls, die mächtige Doppelcaponniere und Teile der rechten Face und Kehlmauer blieben erhalten. Die Caponniere wird seitdem vom Studentencafé und dem Club 15 genutzt, das Gelände des Walls von der Begegnungsstätte Charivari.

Jochen

Naturfreund ist derjenige, der sich mit allem, was in der Natur lebt, innerlich verbunden weiß, an dem Schicksal der Geschöpfe teilnimmt, ihnen, soviel er kann, aus Leid und Not hilft, und es nach Möglichkeit vermeidet, Leben zu schädigen oder zu vernichten. (Albert Schweitzer)

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