Dieses Fort wurde 500 Meter nordwestlich des Forts Mittlerer Kuhberg unter Leitung des Oberleutnants von Valois (Fundamente) und des Hauptmanns von Gaisberg (Vollendung) in den Jahren 1848 bis 1857 auf dem Kuhberg erbaut, der danach in den Hochsträß übergeht. Es besitzt eine Wallanlage mit Mörserbatterien in beiden Schultern sowie im Saillant, eine umlaufende Mauer, an deren frontalen Schultern Flankentürme angebracht wurden, sowie ein in der Kehlseite liegendes halbmondförmiges Reduit. Um das Fort verläuft ein trockener Graben, an dessen Außenseite vor dem Saillant ein Blockhaus stand. Das Fort konnte mit maximal 814 Mann belegt werden. Im Deutsch-Französischen Krieg wurden im Fort französische Kriegsgefangene, vorwiegend Turkos, untergebracht. Zwischen 1878 und 1882 wurde das Fort modernisiert: Im Wall wurden drei Hohltraversen, ein Kriegspulvermagazin und zwei Untertreteräume eingebaut, die seitlichen Mauern sowie die Flankentürme wurden in der Höhe erniedrigt. 1889 wurde die Brücke durch einen Erddamm ersetzt. Bei der letzten Modernisierung 1903/04 wurden um das Fort Infanteriezäune aufgestellt und die zentralen Kasematten mit Beton verstärkt. Das Fort wurde zum reinen Infanteriewerk der vorgeschobenen Stellung der Reichsfestung Ulm (siehe #Armierungsbauten der Reichsfestung Ulm). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Fort von der Reichswehr genutzt, 1921 das Blockhaus vor dem Saillant abgebrochen. 1933 wurde das Fort vom württembergischen Innenministerium angemietet, um ein Konzentrationslager darin zu errichten. Von 1939 bis 1945 befand sich im Fort nacheinander eine Munitionsanstalt, dann ein Kriegsgefangenenlager für Polen, ab 1942 für Franzosen. 1944/45 wurde es wie viele der Ulmer Festungsanlagen als Luftschutzraum genutzt, danach als Notunterkunft und Firmenräume. Von 1945 bis 1955 befand sich im Reduit eine Gaststätte. 1955 wurde auf dem linken Glacis die Hochschule für Gestaltung Ulm gebaut. Ab 1967 wurde mit der Restaurierung des Forts durch den Ulmer Tierarzt Otmar Schäuffelen begonnen, was 1974 zur Gründung des Förderkreises Bundesfestung führte. Heute teilen sich der Förderkreis und das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg das vollständig erhaltene Fort, in dem immer wieder Führungen stattfinden.