Die Obere Donaubastion (später, aber eher selten, Artilleriekaserne und Kraftfahrkaserne genannt) wurde zwischen 1843 und 1855 unter dem württembergischen Major von Schele erbaut und konnte bis zu 2.253 Mann fassen. Größtes und heute noch erhaltenes Bauwerk der Bastion ist das vierstöckige Reduit, das als Defensivkaserne (Wohnräume an der Kehlseite, Geschützkasematten an der Front) genutzt wurde, es besitzt einen Treppenturm in der Front und zwei Flankentürme. Vor dem linken Flankenturm befand sich der Anschluss zum Werk XXVIII. Die Bastion besaß zudem zwei Verbrauchspulvermagazine in den Wallenden, eine Halbcaponniere am linken Kehleck, eine Bonnetkasematte im Saillant, dahinter eine Wurfbatterie im und eine Bonnetkasematte auf dem Wall. Diese drei Bestandteile konnten das Neu-Ulmer Vorfeld vor Werk 9 bestreichen. An der rechten Schulter befand sich eine Secondeflanke mit vier Geschützscharten, an diese Flanke schloss sich Werk II an. An der Grabenaußenseite befand sich ein gemauertes Blockhaus. An der Escarpe und an der linken Flankenmauer entlang befand sich ein nasser Graben mit Batardeau vor dem Saillant.
Belegt wurde die Bastion von 1855 bis 1873 vom württembergischen Fußartillerie-Regiment Nr. 13, dann bis 1918 vom Feldartillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württ.) Nr. 13, von 1920 bis 1933 von der Reichswehr und schließlich bis 1939 von der Wehrmacht. Danach diente das Reduit als Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg und als Notunterkunft bis 1971.
Das Glacis ist nahezu vollständig erhalten und ist heute Teil der sogenannten „Ehinger Anlagen“. Das Reduit erhielt 1935 ein Ziegeldach anstelle der Erdbedeckung und wurde zwischen 1996 und 2000 restauriert. Seitdem wird es vom Donauschwäbischen Zentralmuseum, mehreren Vereinen und Läden sowie einem türkischen Theater genutzt. Der Wall wurde zwischen 1904 und 1914 abgetragen und der Wassergraben damit aufgefüllt. Dort entstanden verschiedene Versorgungsgebäude, Stallungen und eine Reithalle für die Artilleriekaserne. Die Gebäude werden heute noch von verschiedenen Vereinen, Händlern und Veranstaltern genutzt. Auf dem ehemaligen Waffenplatz befinden sich heute ein Parkplatz und das Roxy. Die Bogenescarpe wurde nur bis auf Grabenhöhe abgetragen und ist im Untergrund noch erhalten. Sie wurde in den 1960ern beim Bau des Bundesstraßen-Tunnels noch einmal sichtbar. Das erhaltene Untergeschoss der Bonnetkasematte wurde 1996 mit einem Steigschacht zugänglich gemacht. Eigentümer der Oberen Donaubastion war das Land Württemberg (ab 1952 Baden-Württemberg) und seit 2000 die Bundesrepublik. Die Obere Donaubastion ist nicht zu verwechseln mit der mittelalterlichen Oberen Donaubastion im Südwesten der Altstadt, die auch „Bastion Lauseck“ genannt wird.