Der aus dem Englischen stammende Begriff für Überleben fasst Kenntnisse und vor allem Fertigkeiten über Behelfsmaßnahmen zusammen, die ein vorübergehendes Leben in einer Notsituation zumeist bei Natursportarten in der Wildnis wie beim Trekking sowie in lebensbedrohlichen Situationen nach Naturkatastrophen ohne oder mit geringen Hilfsmitteln ermöglichen sollen. Diese beinhalten vor allem richtiges Verhalten vor und in einer Notsituation. Anwendung finden dabei Techniken und Hilfsmittel, um die Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse Wasser, Nahrung, Schutz und Wärme, Orientierung und Rettung zu gewährleisten.
Geschichte und Wortbedeutung
Im zivilen Bereich
Erste Anfänge für das gezielte Erlernen von Wildnisfähigkeiten waren ab dem 18. Jahrhundert europäische Waldläufer und Fallensteller in Nordamerika, die spezielle Überlebenstechniken der indianischen Ureinwohnern erlernten.
Anfang des 20. Jahrhunderts erlernte der norwegische Polarforscher Roald Amundsen auf seiner Expedition zur Erkundung der Nordwestpassage im Jahr 1903 die Überlebenstechniken der Netsilik-Inuit, die er dann auf seiner Südpol-Expedition im Jahr 1911 erfolgreich anwandte. Er transferierte das Überlebenswissen der Arktis auf die sehr ähnlichen Bedingungen der Antarktis.
Unterschieden werden zwei Ansätze für ein Überleben – durch Vorratshaltung und durch Versorgung aus der Natur. Im weitesten Sinne gehört dazu auch die Herstellung von Behelfswerkzeug und Behelfsbekleidung sowie Gebrauchsartikeln aus natürlichen Materialien. Jedoch verkennt letzterer Ansatz, dass dazu in erheblichem Maß Zeit und handwerkliches Geschick notwendig ist und dass Nahrungsmittel aus der Natur meist nur im Frühjahr und Herbst zur Verfügung stehen. Sowohl im Winter als auch im trockenen Sommer stehen Pflanzen nicht ausreichend zur Verfügung.
Der Begriff „survival“ wird heute im englischsprachigen Raum in der umfassenderen Bedeutung als „Überleben einer Katastrophe“ gebraucht. Deren Anhänger werden deswegen auch „preppers“ (dt.: „die Vorbereiteten“) genannt. Diese beinhalten in weitem Umfang das Verhalten im Zivil- und Katastrophenschutz in urbanem Gebiet.
Im zivilen Bereich erlangte Überleben unter urbanen Bedingungen unter der Bedrohungslage eines ABC-Waffenangriffs im Kalten Krieg Bedeutung. Bei einem solchen Szenario wird als Lösung die Fähigkeit der Eigenversorgung gesehen. Im deutschen Sprachraum wird von „Survival“ meist in Zusammensetzungen wie dem „Survival-Training“ gesprochen.[1] Diese werden als Ersatzhandlung für Wildnisaufenthalte und entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten gesehen.
Lange prägten in Deutschland seit den 1980er Jahren die Fernsehdokumentationen über Rüdiger Nehberg die Ansichten zu dem Thema „Abenteuerreisen und Survival“.
(Auszug aus Wikipedia 11.01.2016)